ORT:
Leibniz Universität Hannover
Fakultät für Architektur und Landschaft
Herrenhaeuser Str. 8
Hannover 30419
23.11.2022 - Vortrag
Beginn: 17.00 Uhr
Veranstaltungsort: Hörsaal
24.11.2022 - Veranstaltung
Beginn: 11.00 Uhr
Veranstaltungsort: kleines Foyer
ODER Live auf YouTube:
https://www.youtube.com/@fal_hannover
23.11.2022
ARCHITECTURE IN THE AGE OF NEOLIBERALISM
In den letzten drei Jahrzehnten scheint die Architektur unter dem Einfluss der Bedingungen des globalen Neoliberalismus zu leiden. Zeitgenössische Architektur soll billig, neutral, effizient und anpassungsfähig sein. Risiken jeglicher Art sind zu vermeiden. Häufig beschränken sich die formulierten Anforderungen an die Architekturproduktion auf Aspekte des Komforts, des Sicherheitsgefühls sowie der sogenannten „Nachhaltigkeit“.
Selten wird der architektonische Ausdruck als wesentlicher Bestandteil des architektonischen Schaffens angesehen. Bestenfalls wird diese zu einer persönlichen Angelegenheit des Architekten degradiert. Architektur (im eigentlichen Sinne) wird – sobald sie Geld kostet – eher zum Problem als zur kulturellen Intention. Man könnte annehmen, der Architektur (und auch der Gesellschaft?) bleibt nichts mehr auszudrücken.
Abseits der omnipräsenten Wirkungsmechanismen des Marktes, scheint ein gesellschaftliches Ziel für die gebaute Umwelt des 21. Jahrhunderts aus den Augen verloren. Wir sind interessiert, die Haltung zum Verhältnis von zeitgenössischer Architektur und Gesellschaft zu diskutieren. Daher fragen wir uns: Was lässt sich mit Architektur noch ausdrücken? Inwieweit repräsentiert Architektur gemeinsame
Ziele der Gesellschaft? (Architektur als Spiegelbild der Gesellschaft?) Wie kann Architektur (überhaupt noch) der Gesellschaft dienen?
24.11.2022
TAG DER WELTZIVILISIERUNG
„Am 24.11.1934 hat Staatspräsident Atatürk mit einem genialen Dekret bestimmt, dass die Große Moschee von Istanbul, die ehemalige Hagia Sophia der oströmischen Hauptstadt, weder den Christen als Kultbau zurückgegeben werden solle noch den Moslems als Kultstätte überlassen bleiben dürfe; denn seit 1453 hatten die Moslems nach der Eroberung Konstantinopels die Hagia Sophia für ihren Kult vereinnahmt. Atatürk zufolge sollte dieser Bau als bewunderungswürdiges Zeugnis der menschlichen Schöpferkraft in ein Museum umgewandelt werden, in welchem alle Parteien lernen könnten wertzuschätzen, was die jeweils anderen Kulturen hervorgebracht haben. Denn die Museologie hat durch die Erkenntnisse und Erfahrungen der Archäologen und Kulturwissenschaftler Wege bereitet, gerade im Museum besser als in jedem anderen Kontext die Errungenschaften aller Kulturen und Religionen, aller Wissenschaften und Künste kennen und lieben zu lernen. Die Museen sind wie die Universitäten, Archive und die internationalen Organisationen Schulen der Zivilisierung. Sie vertreten universelle, die ganze Menschheit betreffende Gesichtspunkte gegenüber den regionalen Kulturen und Religionen, die, wie Umma und Katholikos, nur die Einheit der Gläubigen meinen, nicht aber die Einheit der Menschheit repräsentieren.“ (Bazon Brock 2022) Links zu vergangenen Veranstaltungen zum "Tag der Weltzivilisierung" (Auswahl):
Im Rahmen des "Lustmarschs durchs Theoriegelände" in 11 Städten, 2006:
http://bazonbrock.de/werke/detail/?id=1984§id=1352
"Musealisierung als Zivilisationsstrategie", ZKM Karlsruhe, 2007:
http://bazonbrock.de/werke/detail/?id=1932§id=2567
Tag der Weltzivilsierung, Badisches Landesmuseum, Karlsruhe, 24.11.2007:
http://bazonbrock.de/werke/detail/?id=3035
"Musealisierung als Strategie zur Zivilisierung von Kulturen", Mendelssohn-Remise", Berlin, 2008:
http://bazonbrock.de/werke/detail/?id=2370
"Musealisierung als Zivilisationsstrategie", Temporäre Kunsthalle, Berlin, 24.11.2009:
http://bazonbrock.de/werke/detail/?id=2511 + Arbeitsheft: http://bazonbrock.de/werke/detail/?id=2162
STUDIO KEMPE THILL
Leibniz Universität Hannover
Fakultät für Architektur und Landschaft
Studio Kempe Thill
Herrenhaeuser Str. 8
Hannover 30419
Germany